Zirkuspädagogische Fortbildung
Grundkurs in zirkuspädagogischen Methoden und Vermittlungstechniken
Zur Zirkuspädagogik gehört weit mehr als die Vermittlung artistischer Fähigkeiten. Vielmehr geht es um eine ganzheitliche, verstehende Persönlichkeitsbildung anhand zirzensischer, artistischer, spielerischer und theatraler Methoden. Der Grundkurs Zirkuspädagogik vermittelt vor allem diese Methoden und Vermittlungstechniken. Deshalb ist der Grundkurs auch für Menschen geeignet, die keine zirkuskünstlerischen Vorkenntnisse haben. Im Grundkurs werden die notwendigen Grundkenntnisse in den Zirkusdisziplinen Jonglage, Luftartistik, Akrobatik, Diabolo, Clownerie und Gleichgewichtskünste vermittelt. Menschen mit Vorkenntnissen setzen diese in der Ausbildung in neuem Kontext ein. Die Ausbildung zielt auf die praktische und zielgruppenorientierte Anwendung des Gelernten.
Jonglage
Die Teilnehmer erlernen Basistechniken des Jonglierens mit Tüchern, Bällen, Keulen und Ringen. Dazu gehören verschiedene Würfe, verschiedene Grundmuster der Jonglage und bei entsprechenden Voraussetzungen weitere Tricks mit drei oder mehr Bällen. Darüber hinaus werden erste Grundlagen der Nummernentwicklung und die Entwicklung von Choreografien in Jonglage vermittelt.
Theorie & Praxis der Spielpädagogik
In diesem Modul erfahren die Teilnehmer, inwiefern Spielen und der Einsatz von Spielmitteln in der Zirkusarbeit mit Kindern und Jugendlichen wirkt. Die Teilnehmer werden geschult Gruppen- und Spielprozesse zu analysieren und in der Spielpraxis selbständig Spiele anzuleiten. Die Ansätze der Spieldidaktik und Spielmethodik werden theoretisch vermittelt, sowie Gruppen-, Rollen-, System- und Kommunikationskonzepte beleuchtet.
Boden- und Partnerakrobatik
Die Teilnehmer erlernen akrobatische Basisbewegungen, die Grundlagen der Partnerakrobatik bis hin zu menschlichen Pyramiden. Daneben werden Kenntnisse in den spielerischen Methoden der Partnerakrobatik vermittelt, um mit Kindern akrobatische Stücke einzustudieren. In diesem Zusammenhang werden theoretische und praktische Einblicke in die Lehre der altersgerechten Akrobatik gegeben.
Clownerie
Im Vordergrund stehen Theater- und Improvisationsübungen der Clownerie. Die Teilnehmer werden für sich selbst, ihren eigenen Körper und die Gruppe sensibilisiert, um die Offenheit herzustellen, die für die Bühnenarbeit, das Theaterspielen und die Clownsarbeit notwendig ist. Es werden Methoden aufgezeigt, wie man die eigene Clownsfigur entwickelt und welche Methoden für die Theaterarbeit mit Gruppen hilfreich sein können.
Gleichgewichtskünste / Balance
Die Teilnehmer erlernen in diesem Modul die Techniken des Kugellaufens, des Balancierens auf dem Seil und der Rola-Bola. Im Vordergrund stehen spielerische und didaktische Vermittlungsformen der Gleichgewichtskünste. Auch in diesem Modul gehören Sicherung und Hilfestellung zu den zentralen Inhalten.
Diabolo & Devilsticks
Das Modul hat die Objektmanipulation anhand Diabolo und Devilstick im Fokus. Es werden die Grundtechniken beider Requisiten vermittelt und Methoden und Techniken zur altersgemäßen Anleitung in beiden Disziplinen. Die Teilnehmer erarbeiten kurze einfache Choreografien, die in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einfließen können, um schnelle Erfolge zur Motivation zu ermöglichen.
Luftartistik
In diesem Modul erfahren die Teilnehmer Grundlagen der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an Requisiten wie Trapez, Ringtrapez und Vertikalseil. Anhand methodischer Reihen werden Bewegungsabläufe in Vermittlungseinheiten übersetzt. Es werden alle notwendigen Grundbegriffe zur Geräteaufhängung sowie Sicherung und Hilfestellung am Gerät theoretisch und praktisch vermittelt.
Theater & Improvisation
In diesem Modul bekommen die Teilnehmer vertiefte Einblicke in Ausdrucksmittel und Instrumente der künstlerischen Theater- und Improvisationsarbeit mit Übungsgruppen. Sie erarbeiten die vielfältigen Möglichkeiten der Situationskomik und anderer emotionaler Spielarten und entwickelten eigene kleine Nummern und Rollen.
Inszenierung
Die Teilnehmer erkennen anhand eigener praktischer Erfahrung Methoden und Techniken der Inszenierungsarbeit. Jeder entwickelt in seiner bevorzugten Zirkusdisziplin eine kurze Nummer, die als bildhafte Geschichte innerhalb der Gruppeninszenierung vor Publikum präsentiert wird.
Anträge, Zirkusbüro & Erste-Hilfe
In diesem Modul bekommen die Teilnehmer einen Einblick in die Welt hinter den Kulissen des Zirkuszaubers. Sie schauen dort hin, wo alles geplant und organisiert wird. Sie werden lernen, wie man Anträge erstellt und was es bedeutet, Erste Hilfe zu leisten.
Praxismodul
Jede/r Teilnehmer/in nimmt als Co-Trainer/in oder Trainer/in an einem zirkuspädagogischen Projekt teil (mind. 40 Unterrichtseinheiten). Das Praxismodul umfasst die Vor- und Nachbereitung, die Planung und Durchführung der eigenen Übungsgruppe sowie die schriftliche Dokumentation.
Theorieimpuls & Regionalgruppen
Jedes Modul enthält eine Theorieeinheit zu den Themen Gruppenbildung, Rollen, Kommunikation in der Gruppe, Konfliktlösung, Sicherung und Hilfestellung. In den regelmäßigen Regionalgruppentreffen der Teilnehmer werden Modul-Inhalte reflektiert und gemeinsame Übungen wiederholt.